Swiss Folk Songs

Um die Jahrhundertwende vom 19. Zum 20. Jahrhundert erfuhr das volkstümlich Liedgut eine Renaissance und rückte in das Interesse bekannter Komponisten. Viele suchten Inspiration in den Dörfern und Städten, wo sie traditionelles Liedgut mit dem Phonographen aufzeichneten und in ihre eigenen Werke einfließen ließen. Aus dieser Zeit finden sich zahlreiche bekannte Werke namhafter Komponisten wie beispielsweise Béla Bartók, Ralph Vaughan Williams, Gustav Holst oder Percy Grainger für Klavier, Kammermusikgruppen, Orchester und Blasorchester. In den Jahren 1908 bis 1925 erschien die Sammlung alter Volkslieder „Im Röseligarte“ des Germaninsten Otto von Greyerz mit 166 Volksliedern aus der Deutschschweiz und dem süddeutschen Raum.

Vier dieser Lieder fanden Einzug in meine Rhapsodie für Blasorchester und Brass Band „Swiss Folk Songs“. Vier Suitensätzen vergleichbar greifen die vier Teile organisch ineinander und nehmen dabei Themen jeweils eines der folgenden Volkslieder auf:

• Es taget vor dem Walde, stand uf, Kätterlin!
• Wie mache’s de die Zimmerlüt?
• Bin alben e wärti Tächter gsi
• Im alte Landgricht Stärnebärg

Dabei greifen die Swiss Folk Songs unterschiedlichste Stimmungen auf und zeigen die ganze Spanne menschlicher Emotionen von liebevollen, verträumten Elementen über ironische, freche und humorvolle, zeitweilig sogar melancholische Anklänge bis hin zu kraftvollen und majestätischen Passagen. Den Abschluss bildet ein marschartiger Satz. Thema ist der siegreiche Feldzug der Eidgenossen unter Adrian von Bubenberg gegen die Burgunder aus den Jahren 1474 bis 1477. Mir persönlich liegt dieses Thema auf Grund meiner Herkunft aus der Region um den Sternenberg, die ebenfalls ein Kontingent in die Schlacht entsandte, besonders am Herzen. Daher darf dieses Volkslied als Abschluss keinesfalls fehlen.