Das Manuskript dieser Sammlung befand sich im Nachlass des Komponisten Kurt Schwaen. Er hatte es Ende der achtziger Jahre zur Veröffentlichung vorgesehen. Da es jedoch aus verschiedenen Gründen nicht dazu kam, bemühte er sich nicht weiter darum.
Die Zitate wurden von ihm über mehrere Jahre zum Teil handschriftlich zusammengetragen und 1986 mit der Schreibmaschine leserlich gemacht. Die bunte Zusammenstellung erfolgte ohne ein bestimmtes Ziel. Sie spiegelt die weit gefächerten Interessengebiete Schwaens wider, zeigt, was ihm zu den einzelnen Themen wichtig war und welche musikwissenschaftlichen Fragen ihn interessierten. Die Auswahl der Zitate verrät natürlich auch seine Vorliebe für bestimmte Autoren und Komponisten – besonders für Mozart, den er tief verehrte und als den Größten unter ihnen ansah.
Anlässlich des 100. Geburtstages entschloss sich seine Frau, die Sammlung postum herauszugeben. Das Manuskript wurde überarbeitet, alle Zitate überprüft, das Literaturverzeichnis ergänzt und ein Personenregister hinzugefügt. Außerdem erfolgten einige geringfügige Umstellungen innerhalb der Kapitel. Die Rechtschreibung der Kommentare wurde der neuen deutschen
Rechtschreibung angepasst, die der zitierten Autoren in der Regel wie im Text der jeweiligen Quelle belassen.
Der Verlag Neue Musik, bei dem die meisten Kompositionen Schwaens erschienen sind, möchte mitder Publikation dieser Schrift seinen »Hauskomponi-
sten« ehren. Sie wendet sich an Musikliebhaber; wissenschaftliche Systematik wurde nicht angestrebt. Die Sammlung ist geeignet, darin zu blättern, dieses oder jenes zu lesen, Zustimmung oder Widerspruch zu äußern, sich anregen zu lassen und manches Neue zu erfahren. Der Leser wird mit Erstaunen feststellen, wie aktuell heute noch viele Aussagen von Meistern der Vergangenheit sind.
Ina Iske